Verbindungssuche mit Kurzwegsuche

Diese Variante verwendet eine Bestwegsuche auf Basis des Connection Scan Algorithmus (Referenz). Dieser Algorithmus berechnet für einen Zielbezirk die bi-kriteriellen Kurzwege von allen Quellbezirken zu allen möglichen Abfahrtszeitpunkten auf einmal.

Bi-kriteriell ist diese Suche, weil für jede zulässige Anzahl an Umstiegen alle schnellsten Verbindungen ausgegeben werden. Die zwei berücksichtigten Kriterien sind demnach Umsteigehäufigkeit und Reisezeit. Verbindungen mit mehreren Umstiegen werden nur dann in die Wegemenge mit aufgenommen, wenn Sie eine kürzere Reisezeit aufweisen als die Verbindungen mit weniger Umstiegen.

Die Reisezeit setzt sich aus folgenden Wegezeitabschnitten zusammen:

  • Zugangszeit [min]
  • Fahrzeit im Verkehrsmittel [min]
  • Umsteigegehzeiten für Fußwege:
  • zwischen zwei Umsteigehaltestellen [min]
  • zwischen Knoten und Haltestellen [min]
  • zwischen Knoten und Knoten [min]
  • Umsteigewartezeit [min]
  • Abgangszeit [min]

Werden zu einem Zeitpunkt mehrere gleich schnelle Verbindungen gefunden, wird nur eine benutzerdefinierte Anzahl dieser Wege in die resultierende Verbindungsmenge aufgenommen.

Im Ergebnis der Kurzwegsuche werden äquivalente Verbindungen dominiert (Dominanz äquivalenter Verbindungen). Zwei Verbindungen sind äquivalent, wenn sie sich in der Wahl der Umsteigehalte unterscheiden, ansonsten aber Gleichheit in Bezug auf die Abfahrtszeit und Reihenfolge der benutzten Fahrzeitprofile besteht.

Die Durchführung der Kurzwegsuche zu jedem Abfahrtszeitpunkt führt zu einer zeitlichen Unabhängigkeit der Ergebnisse. Dies bedeutet, dass im Gegensatz zu der Branch & Bound-Suche die Kurzwege unabhängig zu anderen Zeitpunkten gefunden werden. Dies führt zu einer robusten Wegemenge, in der es lediglich zu zeitlich begrenzten Änderungen kommt, wenn es einzelne Änderungen im Angebot gibt.

Als Alternative zur bi-kriteriellen Kurzwegsuche wird für jeden Quellbezirk und Abfahrtszeitpunkt der Kurzweg mit dem geringsten Widerstand gefunden. Die Definition des Widerstands ist gegeben durch a*RZ und b*UH, wobei Sie die Koeffizienten festlegen können. Diese Option ist sinnvoll, wenn die Wegemenge möglichst klein gehalten werden soll und die Empfindung des Reisewiderstands für die Nutzergruppe sehr homogen ist.

Tipps: Um die Laufzeitvorteile der Kurzwegsuche zu nutzen, raten wir Ihnen:

  • die Anzahl der Abfahrtszeitpunkte zu beschränken. Daher sollte darauf geachtet werden, dass der Fahrplan auf volle Minuten gerundet ist
  • Fußwegezeiten zu begrenzen und nicht übermäßig viele ÖV-Zusatzverkehrssysteme zu modellieren
  • den Nachlauf nur so lang wie notwendig zu wählen

Die Kurzwegsuche funktioniert aber auch ohne diese Einschränkungen, die Laufzeit verkürzt sich allerdings mit der Befolgung der Tipps sehr stark.

Hinweis: Möchten Sie Vehicle- oder Ride-Sharing-Dienste oder Fahrzeugkapazitäten in der Umlegung berücksichtigen, ist die Verwendung der Kurzwegsuche nicht möglich.